Macht Arbeit krank?
Das Tätigkeitswohlbefinden hat laut der Gallupgruppe den höchsten Einfluss auf unser Gesamtwohlbefinden.
Umso interessanter ist es doch, dass so viele Arbeitnehmer mit ihrer Arbeit unzufrieden sind und daran nichts ändern.
Der Philosoph Dieter Thomä ordnet Arbeit in verschiedene Kontexte ein. So wird Arbeit eher als Aktivität im Unterschied zur Passivität verstanden.
Wir trennen die Arbeit als Notwendigkeit, oder Mittel zum Zweck”entgegen zur Freizeit (Spaß,Erholung).
Diese Trennung zwischen Arbeit und Freizeit führte uns zum dem neuen Begriff Work-Life-Balance, welcher inhaltlich schon zu Denken gibt.
Leben wir nicht, wenn wir arbeiten ? Und arbeiten wir nicht, wenn wir leben ?
Arbeit darf Spaß machen !
Man kann sogar Flow-Zustände in der Arbeit erleben, so wie Mihaly Csikszentmihalyi behauptet.
Doch was sind die Motivatoren für einen stressfreien Arbeitsplatz?
Kooperation und Kommunikation
Ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen trägt zu einem besseren Arbeitsklima bei. Laut der Bevölkerungsbefragung Arbeitsmotivation 2018 ManpowerGroup Deutschland ist das den Arbeitnehmern unter Anderem auch wichtiger als gutes Gehalt. Ein Chef, der auch mal fragt, wie es einem geht, aufmerksame Kollegen, auch mal Lachen können im Arbeitsalltag- natürlich macht da die Arbeit mehr Spaß als wenn das Arbeitsklima ausschließlich negativ ist. Stressige Tage sind wesentlich besser zu meistern, wenn man sich unter Kollegen auch mal austauschen kann und das Persönliche nicht auf der Strecke bleibt.
Flexibilität
Flexible Arbeitszeiten, wie Gleitzeitmodelle, Möglichkeit von zu Hause arbeiten und die Möglichkeit Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können, ist ebenso eine Motivation. Dieser Faktor kann eine Entscheidung für oder gegen einen Job ebenso beeinflussen.
Kreativität
Langweilige Arbeit kann demotivieren. Viele Arbeitnehmer brauchen eine inhaltlich spannende Herausforderung, wo sie die entsprechenden Ressourcen besitzen, diese bewerkstelligen zu können. Das bringt Farbe in den Arbeitsalltag und fördert die Konzentration. Bei ständigen langweiligen Routineaufgaben ist man oft nicht mehr bei der Sache und ist leichter ablenkbar.
Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen sind ebenso interessant.
Angenehme Raumgestaltung und Büroatmosphäre
In einen hellen,großzügigen Raum,der z.B.mit Bildern oder Pflanzen ausgestattet ist, setzt man sich doch viel lieber. Ergonomische Büromöbel, wo man keine Rückenschmerzen bekommt, auch wenn man länger dran sitzt – eine Grundvoraussetzung für eine angenehmes Büro. Abwechslungsreiche Außentermine befreien den Geist und sorgen für Bewegung, was wiederum das Stresshormon Cortisol abbaut.
Betriebliche Gesundheitsförderung / Stressbewältigung als Präventionsmaßnahme
Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt sich ebenfalls positiv auf das Arbeitsverhalten aus. 31 Prozent der Mitarbeiter fühlen sich motiviert, wenn der Arbeitgeber zum Beispiel die Kosten für Präventionskurse übernimmt oder wenn der Betriebsarzt beratend tätig ist. Dieser Aspekt gelangte auf den siebten Platz der Motivatoren der Studie “Arbeitsmotivation 2015”. der ManpowerGroup Deutschland.
Die ehemalige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen forderte Arbeitgeber dazu auf, sich mehr Gedanken darüber zu machen, wie sie ihre Mitarbeiter vor Stress und Burnout schützen können. Die Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen seien in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 80 Prozent gestiegen. Das heißt für die Unternehmen Produktionsausfälle von sechs Milliarden Euro.
(Quelle: https://www.evidero.de/stressbewaeltigung-arbeitsplatz)
Berufsgruppen mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Burn-out-Erkrankungen* im Jahr 2016 (je 1.000 AOK-Mitglieder)
- 1. Berufe im Dialogmarketing
- 2. Aufsichts-,und Führungskräfte in der Gesundheits-,und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe
- 3. Aufsichts-,und Führungskräfte im Verkauf
- 4. Berufe in der Erziehungswissenschaft
- 5. Aufsichts-,und Führungskräfte in der Erziehung, Sozialarbeit , Heilerziehungspflege
- 6. Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung)
- 7. Berufe in der Haus-, und Familienpflege
- 8. Führungskräfte Einkauf und Vertrieb
- 9. Führungskräfte Gastronomie und Systemgastronomie
- 10. Berufe im Verkauf (ohne Produktspezialisierung)
(Quelle:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/239672/umfrage/berufsgruppen-mit-den-meisten-fehltagen-durch-burn-out-erkrankungen/)
Es reicht also nicht, dass jeder Einzelne etwas für sich tut, sondern Arbeitgeber sollten Maßnahmen zur Stressprävention für ihre Mitarbeiter auch unterstützen und fördern. Die Mitarbeiterzufriedenheit wirkt sich dementsprechend auch auf die Leistung aus.
Die Statistiken zeigen, dass besonders Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen Bedarf haben.
Wirtschaftsfaktor Wohlbefinden
Diejenigen, die ihren Job als sinnvoll betrachten sind arbeitsbedingt weniger krank. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer Repräsentativbefragung von über 2.000 Erwerbstätigen, die exklusiv im Fehlzeitenreport 2018 mit dem Schwerpunkt “Sinn erleben- Arbeit und Gesundheit” erschienen ist.
Arbeitnehmer, die keine “Sinnerfüllung” in ihrem Job erleben, waren 12,1 Tage im vergangenem Jahr krank.
Die anderen mit “Sinnerleben am Arbeitsplatz” hingegen hatten nur 9,4 krankheitsbedingte Fehltage.
Mehr als jeder fünfte Befragte (21,1 Prozent) war entgegen dem Rat des Arztes im letzten Jahr krank zur Arbeit gegangen.
Schicken Sie kranke Mitarbeiter nach Hause!
Der Kult der ständigen Anwesenheit ist langfristig gesehen nicht unternehmensfördernd. Präventionsangebote werden vom Arbeitnehmer auch als kleine Annehmlichkeiten und gesehen und vermitteln ein Gefühl der Fürsorge.
Entspannung nötig?
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